CDU Mücke will Toiletten und Nutzungskonzept für Bahnhof Mücke
Gemeindevertretung soll sich mit Zukunft der neu erworbenen Liegenschaft beschäftigen – kurzfristig transportable Toilettenhäuschen aufstellen.
Mücke. Die Gemeindevertretung der Gemeinde Mücke hat in ihrer letzten Sitzung am 07.09.2016 beschlossen, das Gebäude des Bahnhofs mit der zugehörigen umliegenden Fläche von ca. 15.500 Quadratmetern zu kaufen. Die CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung hat sich wiederholt mit diesem Projekt beschäftigt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Nutzungskonzept erarbeitet werden soll, damit das Gebäude mit Fläche nicht längere Zeit ungenutzt herumsteht; immerhin beträgt der Kaufpreis 56.689,90 Euro.
Um dies in Gang zu setzen, hat die CDU-Fraktion für die nächsten Sitzung der Gemeinde-vertretung einen entsprechenden Antrag eingebracht mit dem kurzen Wortlaut: “Der Gemeindevorstand wird beauftragt, im Laufe des ersten Halbjahres 2017 ein Nutzungskonzept für das Bahnhofsgebäude vorzulegen.“
Wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Hubertus Brunn hierzu ausführte, müsse vor der Erarbeitung eines in die Zukunft gerichteten Nutzungskonzepts eine um-fassende Aufnahme des aktuellen Gebäudezustands erfolgen, d.h. es müsse ermittelt werden, ob und welche Sanierungsmaßnahmen am und in dem Gebäude kurzfristig, weil dringlich und später mittel-und langfristig erforderlich sind. Nach den Vorstellungen der CDU sollten am Bahnhof – wie bei jedem frisch erworbenen Gebäude – zuerst die Dachflächen genauer in Augenschein genommen werden. Hierzu gehöre neben einer Auflistung der kurzfristig vorzunehmenden Reparatur von Schadstellen im Dach und die Überprüfung der gesamten Dachkonstruktion auf ihre Tragfähigkeit auch die Überprüfung der Entwässerung der Dachflächen (Dachrinnen und Ablaufrohre), denn das Niederschlagswasser müsse so abgeleitet werden, dass nichts davon in die Wände dringt und keine weiteren Schäden verursacht.
Genauso sollte das Dach der angrenzenden Lagerhalle überprüft und auf seine Erhaltungs-möglichkeit oder die Notwendigkeit der Erneuerung beurteilt werden. Bevor über einen Austausch der seit Jahrzehnten vorhandenen Faserzementplatten durch ein anderes Material (z.B. Tonziegel) entschieden werde, sollte wegen der hierfür zu erwartenden hohen Kosten eindeutig geklärt sein, wofür die Gemeinde als neue Eigentümerin der Lagerhalle, diese langfristig nutzen will. Schließlich gehörten zur Bestandsaufnahme auch eine Durch-prüfung der haustechnischen Anlagen wie Beheizung der Räume, sowie der gesamten elektrischen und sanitären Einrichtung. „Sobald diese detaillierte Bestandsaufnahme vor-liegt und im Bauausschuss vorgestellt ist, kann Gemeindevorstand und Verwaltung be-ginnen ein langfristiges und nachhaltiges Gesamtkonzept für die Nutzung der Gebäude zu erstellen“, so Dr. Brunn.
Zu dem Stichwort „sanitäre Anlagen“ hat die CDU für die Sitzung am kommenden Mittwoch einen sehr speziellen Antrag gestellt. Er lautet: „Der Gemeindevorstand wird beauftragt, unverzüglich nachdem das Bahnhofsgelände und –gebäude in das Eigentum der Gemeinde Mücke übergegangen ist, eine für alle Bahnhofsbenutzer zugängliche und nutzbare Toilettenanlage zu schaffen.“ Fraktionsvorsitzender Dr. Hans Heuser führte hierzu aus, es sei ein seit Jahren (menschen)unwürdiger Zustand, dass am Bahnhof Mücke keine Toiletten vorhanden sind. Der Deutschen Bahn AG sei dies offenbar völlig egal gewesen und werfe ein sehr negatives Licht darauf, wie die Bahn mit ihren Kunden umgehe und wie wichtig ihr die Fahrgäste offenbar sind. Der Gemeinde, die den Bahnhof gekauft habe, weil er für viele Reisende das „Eingangstor“ in die umliegende Kommune ist, könne und dürfe es nicht gleich-gültig sein, ob an diesem Eingangstor eine Toilette vorhanden ist. Wenn man mit dem Ankauf des Bahnhofs als Gemeinde zeigen will, dass man den öffentlichen Schienenverkehr als Standortfaktor schätzt, für wichtig erachtet und zukünftig unterstützt, so gehöre es fast schon zur Daseinsvorsorge der Gemeinde, dass sie für vernünftige Toiletten sorgt. Langfristig müssten zeitgemäße Toiletten mit dem Hygienestandard des 21. Jahrhunderts in das Gesamt-Nutzungskonzept des Bahnhofs-und Lagergebäudes eingebaut werden. Damit aber nicht Jahre vergehen, bis ein Nutzungskonzept erstellt und baulich umgesetzt ist, schlägt die CDU vor, kurzfristig einfach zwei Toilettenhäuschen (z.B. „Dixie oder toi-toi-Kabinen) aufzustellen. Damit könne dieses für viele Bahnreisende drängende Problem ganz schnell und relativ kostengünstig gelöst werden.